Präsenzseminare sind tot. – Hurra, es lebe das E-Learning! So in etwa lesen sich die Meinungen im Netz zur Zukunft des technologiegestützten Lernens. Wo geht die Reise hin? Wie können Projektmanager moderne Technologien nutzen, um in ihrem Expertengebiet up-to-date zu sein? Aus unserer Sicht als Trainingsunternehmen gibt dieser Artikel Antwort in Form von sechs E-Learning Trends.
E-Learning Trend 1: Situatives Lernen & Micro Learning
Es ist bei vielen Alltagsfragen schon zur Selbstverständlichkeit geworden: der Klick auf YouTube. Dort finden sich tausende Erklärfilme zur Lösung vieler Alltagsprobleme. Folglich findest du hier Antworten zu „Wie binde ich eine Krawatte“ und „Wie tausche ich den Akku meines Handys“. Infolge nennen Experten diesen Trend der kleinen Lernhappen „Micro Learning“. Das heißt: Lerncontent, der während der Arbeit zum schnellen Lernen und zur Lösung von Problemen genutzt werden kann
Ebenfalls im Projektkontext sind solche konkreten Anleitungen für alle Fragen sinnvoll, die einfach gestellt werden können. Beispielsweise „Wie aktualisiere ich den Budgetstatus meines Projekts?“ oder „Wie gehe ich mit einem Change Request um?“. Voraussetzung ist ein intelligenter Zugang zu allen verfügbaren Lösungen mit Hilfe von Tags, Suchalgorithmen und durchdachten Strukturen.
E-Learning Trend 2: Videos
Wenn es um E-Learning geht (also vereinfacht gesagt: digitales Lernen), so gewinnt das Format „Video“ immer mehr an Bedeutung. Es ist attraktiver und sorgt für die längste Aufmerksamkeit unter allen medialen Formaten. Es vermittelt mehr Inhalte und mehr Informationen. Zudem stellt es eine persönliche Bindung zum Trainer her. Projektmanager finden mittlerweile auf YouTube eine Vielzahl nützlicher Videos zu den unterschiedlichsten Projektmanagementthemen. So zum Beispiel auf unserem YouTube Kanal COPARGO High Perfomance Projects oder auf dem Channel von Projektmanager.com.
E-Learning Trend 3: Mobile Endgeräte
Der Trend zu Tablet und Smartphone geht auch am Thema Lernen nicht vorbei. Die Vorteile sind einfach zu überzeugend. Wissen wird überall verfügbar, die Zugangshürden reduzieren sich auf ein paar Fingerklicks und schon ist das benötigte Wissen parat. Viele Anwendungen, die Lerninhalte für Projektmanager bieten, sind mittlerweile in Tablet und Smartphone-Versionen verfügbar. Beispiel sind hier Udemy.com für E-Learning-Kurse, LinkedIn.com für Präsentation oder Edudip.de für Webinare.
E-Learning Trend 4: Communities
Social Networks und Communities nutzen den Vorteil der kollektiven Intelligenz . Hier werden stets neue Erkenntnisse gewonnen, wenn Menschen aus verschiedenen Perspektiven an einer Aufgabenstellung arbeiten. Die übliche Form der Gruppenarbeiten in Präsenztrainings lässt sich auch nutzenbringend in eine digitale Form übertragen und muss nicht immer zeitlich synchron erfolgen. Die beliebtesten Formate sind Wikis und Wissensforen. Gerade für Projektmanager, die entfernt von ihren Kollegen in Kundenprojekten im Einsatz sind, stellen diese Formen sinnvolle Ergänzungen dar. Beispiel ist das offene Wiki openpm. Wir von COPARGO haben unsere Wissens-Community über die Firmenwiki-Software Confluence abgebildet.
E-Learning Trend 5: Gamification
Gamification sowie Serious Games bringen den spielerischen Aspekt ins Lernen. Einzelne, aus der Spielewelt bekannten, Komponenten aktivieren Motivation und Ehrgeiz. So zum Beispiel bei Gamification das Sammeln von Punkten oder auch die Abstufung in Levels. In gut vorbereiteten Simulationen können bei Serious Games komplexe Zusammenhänge in einem geschützten Umfeld erlebt und angewendet werden. Dass dabei eine große Portion Spaß dazu gehört und damit den Lerneffekt noch steigert, ist eine weitere positive Eigenschaft. Eine im PRINCE2-Umfeld beliebte und hochwertige Simulation ist Challenge of Egypt von Gamingworks, die auch wir unseren Kunden anbieten.
E-Learning Trend 6: Video-Conferencing und Webinare
Schnelle Internetverbindungen machen es möglich, ortsunabhängig miteinander zu lernen. Demzufolge müssen Trainer und Schüler nicht mehr am gleichen Ort sitzen. Der Lernende kann an jedem Ort, an dem er sich gerade befindet, an den Trainingssessions teilnehmen. Im Grunde genommen im Homeoffice, im Büro, oder im Meetingraum. Ermöglicht wird dies entweder mit Videokonferenzsystemen oder Webinaren. Die Grenzen zwischen Onlinekonferenzen und Webinaren sind dabei fließend. Neben dem bequemen Vorteil ortsunabhängig an einem Training teilzunehmen, spielen für viele Unternehmen auch reduzierte Reisekosten eine Rolle.
Eine einschränkende Empfehlung: Nur wenn es um die Vermittlung von Wissen geht, wie zum Beispiel PRINCE2-Seminare mit dem Ziel ein Zertifikat zu erwerben, dann sollten virtuelle Lernformen in Betracht gezogen werden.
Jedoch was ist mit Präsenztrainings im klassischen Sinne? Brauchen Unternehmen keine Trainer mehr, die vor Ort kommen und mit einer Lerngruppe arbeiten? Ich meine schon. Und zwar immer dann, wenn es um individuelle und komplexe Lernanforderungen geht. Kurzum ist ein erfahrener Trainer vor Ort weiterhin die beste Wahl um einen optimalen Lernerfolg sicherzustellen. Dieser wird dabei immer mehr zum Coach. Auch entstehen durch eine Verlagerung der Wissensvermittlung auf digitale Medien mehr Räume für praktische Übungen und den fallbezogenen Austausch von Erfahrungswissen im Präsenztraining. Alle sechs genannten Trends sind somit als nützliche und wirkungsvolle Ergänzungen anzusehen. Jeder, der sich mit Weiterbildung beschäftigt, sollte sie kennen und in seinen Planungen berücksichtigen.
Wie lernst du am liebsten? Hast du schon Erfahrungen mit digitale Lernformen gesammelt? Kannst du anderen Projektmanagern Lernangebote empfehlen? Die Community freut sich über deine Kommentare.
[widgets_on_pages id=“action-oliver“]