So heißt es zumindest im Volksmund. Und seien wir ehrlich: An dieser Aussage ist schon ein Körnchen Wahrheit dran. Oftmals wirken an einem Projekt zahlreiche vermeintliche Entscheider bzw. Input-Geber mit. Aber müssen es wirklich so viele sein? Leidet darunter nicht sogar die Qualität der Arbeit?
Selbstverständlich birgt der kollektive Geist ein enormes Potenzial und es macht natürlich viel Sinn, Inhalte im Team zu erarbeiten und Probleme nicht im Alleingang zu lösen. Bei Entscheidungen ist es aber anders, dort definiert sich die Qualität der Arbeit nicht über die Anzahl der Personen. Dennoch werden auf der Suche nach der perfekten Entscheidung häufig zu viele Leute bzw. Input-Geber mit ins Boot geholt. Dadurch verkomplizieren sich Sachverhalte unnötig und Entscheidungsprozesse werden nicht nur hinausgezögert sondern oftmals sogar komplett blockiert.
Ein Boot braucht die passende Besatzung. Matrosen können wir so viele gebrauchen, wie für die Arbeit an Deck notwendig und sinnvoll sind. Auf der Brücke ist es anders. Dort sollten wenige Vertraute stehen. Vertraute, die sowohl durch ihre Erfahrung und die fachliche Qualität ihrer Arbeit als auch durch ihre Persönlichkeit ein verlässliches Team bilden und jeder mit seiner Perspektive einen Mehrwert bietet. Nur so kann eine ausgewählte Brückencrew das Schiff sicher zum Zielhafen führen – selbst bei hohem Seegang. Das Stichwort Vertrauen steht übrigens auch mit einem anderen wichtigen Thema in enger Verbindung: dem Delegieren von Aufgaben. Denn nicht immer steht der Kapitän selbst auf der Brücke. Dann muss er sich, auch bei Windstärke 10, auf seinen ersten Steuermann verlassen können.
Mein persönlicher Fahrplan für hohe Qualität bei Entscheidungen lautet also: Bilde Entscheidungsteams aus wenigen Vertrauten. Vertraute, an die Du mit gutem Gewissen Aufgaben delegieren kannst. Befreie Dich von zu vielen Meinungen, zu vielen Input-Gebern. Denn die Qualität Deiner Arbeit sinkt mit der Anzahl der Meinungen auf die Du hörst!
Hast Du selbst schon einmal schlechte Erfahrungen mit zu vielen Entscheidern gemacht? Wie kann man Abhilfe schaffen, wenn zu viele mitreden wollen? Gibt es auch Schwierigkeiten in der anderen Richtung, wenn zuwenige Entscheider an Bord sind? Ich freue mich auf Deine Rückmeldung.