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PRINCE2 erfolgreich implementiert – aber wo ist der Lenkungsausschuss?

Im täglichen Beratungs-und Trainingsalltag kommt oft die Frage auf, welchen Beitrag PRINCE2 zur Projekt-Performance leisten kann und leistet. Schnell wird intensiv und teilweise hitzig darüber diskutiert, ob der theoretische Ansatz einer Projektmanagement-Methode überhaupt übertragbar ist auf den realen Projektalltag – frei nach dem Motto „Bei uns läuft sowieso alles anders!“.

Einen sinnvollen Beitrag in dieser Diskussion kann sicherlich die Studie „Creating Value in Project Management Using PRINCE2“ leisten,

die im August dieses Jahres von der Queensland University of Technology (QUT) veröffentlicht wurd.

Die Studie untersucht die Auswirkungen von PRINCE2 auf den Projekterfolg. Im Fokus steht die Frage, welche Probleme auftreten, die den erwarteten Nutzen der Projektmanagement-Methode PRINCE2 nachteilig beeinflussen – und was dagegen unternommen werden kann. Befragt wurden erfahrene Projektmanager aus den USA, Europa und Australien, die neben PRINCE2 auch andere Projektmanagement-Methoden anwenden.

Bezogen auf unsere eingangs beschriebene Diskussion liefert uns die Studie einen interessanten Aspekt, der gerne von Trainingsteilnehmern oder von Projektmanagern unserer Kunden angesprochen wird – den Lenkungsausschuss. Wie wir kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass die größten Probleme nicht bei den Projektmanagement-Methoden, sondern zum größten Teil durch den Lenkungsausschuss verursacht werden. Hier einige Beispiele:

  • Der Lenkungsausschuss versteht seine Rolle und Verantwortung nicht
  • Mitglieder des Lenkungsausschusses können ihre Rolle aufgrund fehlender Kompetenz / Erfahrung nicht ausfüllen
  • Aufgaben des Lenkungsausschusses werden an Personen ohne Entscheidungsbefugnis delegiert
  • Phasen (insbesondere „Vorbereiten“ und „Initiieren“) werden vom Lenkungsausschuss übereilt abgeschlossen um schnellstmöglich mit dem Projekt anzufangen
  • Das Unternehmens-/ Programmmanagement umgeht den Lenkungsausschuss

Kommen Ihnen einige dieser Aussagen bekannt vor? Dann willkommen in der eingangs erwähnten Diskussion. Aber als gute Projektmanager schlagen wir natürlich auch gleich Maßnahmen vor, um die identifizierten Probleme zu lösen. Die QUT schlägt hierfür Folgendes vor:

  • Mitglieder des Lenkungsausschusses hinsichtlich ihrer kollektiven und individuellen Verantwortung weiterbilden
  • Die Wahrnehmung des Unternehmensmanagements in Bezug auf PRINCE2-Prozesse und die Bedeutung von Managementprodukten schärfen
  • Spezielle Schulungen für das Unternehmensmanagement und den Lenkungsausschuss einführen, bei Bedarf auch inklusive einer Zertifizierung analog dem Practitioner

Für die erfolgreiche Implementierung einer Projektmanagementmethode wie PRINCE2 ist es also erforderlich, das gesamte Unternehmen, bzw. die gesamte Projektumgebung eines Unternehmens zu betrachten – es ist nicht ausreichend, alle Mitarbeiter nach einem Standard zu schulen und darauf zu vertrauen, dass es schon laufen wird. Auch ist damit nicht Genüge getan, eine Projektmanagement-Methode einfach unreflektiert zu übernehmen, weil „die Methode es ja so vorschreibt“ – Prozesse, Rollen, Managementprodukte etc. sind unternehmensspezifisch anzupassen und die Mitarbeiter gezielt auf diese Spezifika zu schulen.

Hier kommen dann durchaus die Stärken von PRINCE2 zum Vorschein. Der Aspekt des „Anpassens“ ist ein zentraler Bestandteil der Methode, was den generellen Anspruch einer universellen Projektmanagement-Methode und somit den „Best Practice“-Ansatz unterstreicht.  Mit der PRINCE2-Publikation „Directing Successful Projects using PRINCE2“ wird zudem der angesprochene Faktor Lenkungsausschuss adressiert.

Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht, oder Anregungen und Kritik? Dann bist Du gerne aufgefordert, uns dieses mitzuteilen.

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Oliver Buhr